Krakaufahrt der 10. Klassen – Reise zwischen Schönheit und Schrecken
Im vergangenen Schuljahr fuhren insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler der Bergschule Fockbek nach Krakau. Begleitet wurden sie dabei von dem Geschichtslehrer Alexander Kaczmarek, der die Fahrt organisierte, sowie Andrea Džambić, Fachlehrerin für Wirtschaft/Politik mit Zusatzausbildung in der historisch-politischen Bildung und Gedenkstättenpädagogik.
Nach einer 13-stündigen Busfahrt über Nacht erreichte die Gruppe am Montagmorgen ihre Unterkunft in Krakau. Nach dem Beziehen der Zimmer folgte gleich der erste Programmpunkt – eine ausführliche Stadtführung durch die historische Innenstadt Krakaus. Besonders der alte Marktplatz mit den berühmten Tuchhallen und dem Rathausturm ließen die Jugendlichen staunen. Bei schönstem Sommerwetter konnten sie dort in den zahlreichen Geschäften bummeln und erste polnische Leckereien probieren.
Im krassen Gegensatz zur herrlichen Innenstadt Krakaus stand am Tag darauf der Besuch des Hauptpunkts ihrer Reise: die Gedenkstätte in Auschwitz sowie das ehemalige Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau. Kein Geschichtsunterricht kann ersetzen, was dort zu sehen ist. Insbesondere die Größe der Lager und die Originalstätten des Grauens hinterließen bei vielen der Jugendlichen einen tiefen Eindruck. Viele Fragen stellten sich erst im Nachhinein und wurden nach der Rückkehr in einem anschließenden Reflexionsgespräch in der Unterkunft geklärt.
Zu Fuß ging es am nächsten Tag zur Fabrik von Oskar Schindler, die jeder aus dem Film „Schindlers Liste“ kennt. Wer jedoch nun zahlreiche Informationen über den Film erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das Museum war thematisch vor allem an die Geschichte Polens unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Krakau angelehnt und handelte nur zu einem kleinen Teil von der Fabrik selbst. Dennoch konnte man einige spezielle Einzelheiten zum Film und dem Drehort erfahren. Z.B. dass das Büro Schindlers nicht rechts von der berühmten Treppe befand, wie es im Film zu sehen ist, sondern in einem ganz anderen Raum. Abends gab es ein gemeinsames Abendessen in einem Restaurant mit traditionell polnischem Essen.
Am Donnerstag führte Frau Džambić die Gruppe durch das jüdische Viertel in Krakau mit Besuch der Synagoge und des jüdischen Friedhofs. Obwohl der Tag ein Feiertag in Polen war, konnten die Reisenden sich noch mit Erinnerungsstücken eindecken, bevor es abends zurück nach Deutschland ging. Nach einer erneut längeren Busfahrt kamen alle gesund und voller neuer Eindrücke morgens in Fockbek an.
Ein großer Dank geht an die „Harald-Striewski-Stiftung“ aus Fockbek, die mit einer großzügigen finanziellen Spende diese Fahrt erheblich unterstützt hat. Auch für das nächste Jahr ist bereits wieder eine Fahrt nach Krakau geplant.
A. Kaczmarek