Auf der Jagd nach „Fake News“

Bergschule: Schüler*innen lernen Nachrichten aus digitalen Medien kritisch zu hinterfragen

Amazon ist auf dem Land teurer als in der Stadt! Zucker ist ein Heilmittel! Sind diese Aussagen wirklich wahr oder frei erfunden? Dieser Frage gingen die Schüler*innen der Bergschule in Fockbek in den letzten Wochen nach. Als erste im Einzugsgebiet der Stadtbücherei Rendsburg nahmen die Bergschüler*innen der Klassen 8b und 8c erfolgreich an dem Planspiel „Die FakeHunter“ teil. In diesem von der Büchereizentrale Schleswig-Holstein und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein e. V. entwickelten Planspiel lernten sie, Nachrichten aus dem Internet mithilfe von Prüfwerkzeugen kritisch zu hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Damit baut die Bergschule in Fockbek ihren Schwerpunkt „Lernen mit digitalen Medien“ im Bereich Medienerziehung weiter aus. „Unsere Schüler*innen gehen ganz selbstverständlich mit digitalen Medien um. Sie gehören zu ihrem Alltag. Ein sicherer technischer Umgang bedeutet aber nicht, dass sie auch sicher und kritisch mit den Inhalten umgehen können. Hier müssen wir die Medienkompetenz unserer Schüler*innen stärken“, sagt Andrea Džambić, die an der Bergschule die Fächer Deutsch und WiPo unterrichtet. Sie besuchte Mitte Januar mit den beiden Klassen die Stadtbücherei Rendsburg, wo sie durch den neuen Leiter Klaus-Dieter Fechner in das Projekt eingeführt wurden. Anschließend recherchierten die Schüler*innen alleine zuhause und zusammen im WiPo-Unterricht weiter und wendeten die gelernten Prüfwerkzeuge an konkreten Beispielen an. Klaus-Dieter Fechner besuchte abschließend die Bergschule und tauschte sich mit den Gruppen über ihre Erfahrungen aus. „Ich habe gelernt, dass man im Internet nicht alles, was man liest, glauben darf“, sagte Aileen, Schülerin der 8b. „Wenn ich mir nicht sicher bin, ob eine Nachricht wahr ist oder nicht, weiß ich nun, wie ich sie überprüfen kann“, sagte Jerôme, Schüler der 8c. Klaus-Dieter Fechner und Andrea Džambić bewerten die Premiere als gelungen. Auch Ute Shabanpoor, Schulleiterin der Bergschule, ist von der Wichtigkeit überzeugt: „Wir möchten das FakeHunter-Projekt fest etablieren und für alle künftigen 8. Klassen regelmäßig anbieten.“ „Auch ich wünsche mir eine Weiterführung des FakeHunter-Projekts im Schulunterricht und möchte mit den Klassen regelmäßig aktuelle Meldungen auf ihre Echtheit überprüfen“, meint Andrea Džambić. Die zahlreichen Falschmeldungen um das Coronavirus kommen da gerade recht: Für die nächste WiPo-Stunde haben sich beide Klassen dieses Thema gewünscht.

Andrea Džambić